Sexualtherapie und Sexualberatung

Zusätzlich zu häufigen Symptomatiken hilft eine Sexualtherapie auch bei folgenden Themen

• Sex im Alter oder bei einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung
  Mit zunehmendem Alter verändern sich unsere Körper, unsere Vorlieben und auch unsere Beziehungen. Niemand muss sich damit abfinden, dass der Sex nicht mehr so funktioniert wir früher. Dann eben anders. Das gilt auch für Menschen mit Behinderung, mit psychischen oder seelischen Störungen, auch Krankheit zählt dazu. Bei Menschen mit beispielsweise einer Depression verändert sich die Sexualität oft gravierend. Hier gibt es Möglichkeiten und Unterstützung, die man vielleicht selbst so noch nie angedacht hat, auch für die Partner*innen.
• Unerfüllte Phantasien und Wünsche, Kinks, alternative Sexualität
  Sexuelle Phantasien können verunsichernd und stark überfordernd wirken. Was, wenn sexuelle Erregung mit Bildern verbunden ist, die einem selbst nicht ganz geheuer oder sogar peinlich sind? Vielleicht hat man von Kinks gehört, die einen sehr ansprechen. Möglicherweise geht es weit über einen Fetisch hinaus und die ganze Sexualität möchte hinterfragt werden. Was wenn man feststellt, dass man offenbar in das BDSM-Spektrum fällt. Möchte man dies alles ausleben? Wie? Wie geht das auf eine sichere Art und Weise? Wie kann man Partner*innen das mitteilen, ohne sie zu “verschrecken”? Ist das sinnvoll? Die Therapie kann hier Klarheit schaffen, Ängste abbauen und Freude an der Entdeckung der eigenen Sexualität wecken.
• Sexuelle Orientierung und Gender-Fragen
  Beim Thema sexuelle Orientierung, Queerness, Gender sind wir gesellschaftlich zwar weiter gekommen, aber wir sind noch weit davon entfernt, dass hier keine Probleme, Fragen und Unsicherheiten aufkommen – auch bei Kolleg*innen, Angehörigen, Freund*innen. Noch dazu erleben viele Menschen erst später im Leben, dass sie vielleicht doch von ihrer bisherigen sexuellen und/oder Gender-Identität abweichen. Das kann einen selbst sehr verunsichern, von bestehenden Beziehungen mal ganz abgesehen. Dazu kommen ganz praktische Fragen: Lebe ich das jetzt? Wem sage ich das, wann und wie (coming-out/inviting-in)? Wie gehe ich mit Reaktionen der anderen um? Ist das jetzt in Stein gemeisselt? Wo erhalte ich Unterstützung, wie finde ich meine Community? Die Erkenntnis, dass man vielleicht nicht vanilla hetero cis monogam leben möchte und kann, birgt für viele große Ängste – auch für Angehörige. Hier können einige Gespräche klärend wirken und völlig neue Aspekte der eigenen Identität angstfrei öffnen.
• Der Sex ist langweilig geworden
  Möglicherweise möchtet ihr einfach wieder etwas Schwung in euer Sexualleben bringen. Wenn man sich eingefahren fühlt, irgendwie alles früher aufregender gewesen zu sein scheint, auch dann kann es sinnvoll sein, sich darüber zu unterhalten, um die eigene Leidenschaft wieder zu entdecken.
• Pornographie und Online-Sexualität
  Mit dem Internet wurden Pornographie, Chatportale, Flirthotlines usw. permanent verfügbar. Das hat bei einigen Menschen dazu geführt, dass sie geradezu zwanghaft diese Inhalte konsumieren und auch nicht damit aufhören können. Einige werden auch nur noch durch diese Inhalte erregt und empfinden das als sehr einschränkend. Wieder andere haben Inhalte entdeckt, die sie ängstigen oder auch die eigene Sexualität in Frage stellen. Hier kann gezielt an dem entsprechenden Problem gearbeitet werden, um den Leidensdruck der hier entsteht, zu lindern.
• Wunsch nach anderer Beziehungsform
  Es kommt gar nicht mal so selten vor, dass man im Laufe eines sexuellen Lebens eine andere Beziehungsform wünscht. Was, wenn man die Beziehung öffnen möchte? Was ist “offen”, “monogamisch”, “poly”? Die Sexualberatung kann hier Klarheit schaffen und manchmal auch in einem sicheren Umfeld gravierende Missverständnisse aus dem Weg räumen.
• Annahme des eigenen Körpers
  Die Zahl an Menschen, die sich in ihrem eigenen Körper unwohl fühlen, ihn nicht annehmen können und somit auch in ihrer Sexualität häufig Probleme erleben, ist erschreckend hoch. Wenn dann auch noch Fragen der eigenen sexuellen oder Genderidentität dazukommen, kann dieser Zustand zu einer Qual werden. Mit entsprechender Unterstützung ist es möglich, mit sich und dem eigenen Körper wertschätzender umzugehen und auch Sexualität freier und mit größerer Teilhabe zu leben.